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 HA WW
nicole Offline



Beiträge: 8

17.09.2007 12:32
ww arten von gütern Antworten
Nach der Klärung des Begriffes Bedürfnis ist zu untersuchen, was geeignet ist, Bedürf-nisse zu befriedigen. Es wurde bereits festgestellt, dass Bedürfnisse grundsätzlich ein subjektiv empfundener Mangel sind. Ebenso gilt für die Bedürfnisbefriedigung, dass nur derjenige, der ein Bedürfnis empfindet, darüber befinden kann, was geeignet ist, diesem Bedürfnis abzuhelfen. Alles, was subjektiv zur Befriedigung von Bedürfnissen dient bzw. dienen kann, bezeichnet man als Gut. Wie sich schon bei der Unterschei-dung verschiedener Bedürfnisarten zeigte, können sich Bedürfnisse auf materielle und immaterielle Güter erstrecken. Materielle Güter bezeichnet man als Sachgüter, während man bei den immateriellen Gütern zwischen Dienstleistungen und Rechten unterscheidet.
Ein Sachgut ist beispielsweise ein Kühlschrank oder ein Jogurttopf; Haareschneiden, der Besuch eines Kinos oder der Abschluss einer Versicherung sind Dienstleistungen; das Recht, in einem See zu baden, ist ebenso ein Gut wie das Recht, Patente zu nut-zen. „Güter" ist ein Oberbegriff, der Sachgüter, Dienstleistungen und Rechte zusam-menfasst. Die immer wieder anzutreffende Formulierung „Güter und Dienstleistungen" ist daher genauso unlogisch und sachlich falsch, als ob man sagte, es gibt Tiere und Pferde. Auch hier scheint eine unscharfe Übersetzung aus dem Englischen verant-wortlich zu sein, da es dort „goods and Services" heißt. Korrekt wäre „goods" in die-sem Zusammenhang also mit „Waren" bzw. „Sachgütern" zu über
setzen. [...]


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt den Wert der in einem bestimmten Gebiet, dem Inland, produzierten Waren und Dienstleistungen an. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Erwerbstätigen und die Kapitalgeber ihren ständigen Wohnsitz im Inland haben oder ob es sich um Ausländer handelt.

Ein Mangelempfinden bedeutet, dass von einem bestimmten Gut aus subjektiver Sicht zu wenig zur Verfügung steht. Die Knappheit des betreffenden Gutes ist dabei
gleichfalls eine subjektive bzw. relative Knappheit, die von einer anderen Person durchaus nicht in gleicher Weise empfunden werden mag. Wenn man daher von
knappen Gütern spricht, so ist die Knappheit in der Regel nicht als absolute und ob-jektive Knappheit zu verstehen. In jedem Fall aber gilt als Knappheit eine Diskrepanz zwischen verfügbaren und gewünschten Gütern (s. später M 9). Wenn von knappen Gütern gesprochen wird, so muss es auch Güter geben, die nicht knapp sind. Solche Güter bezeichnet man als freie Güter, doch wird es in zunehmendem Maße schwie-rig, Beispiele dafür zu finden. Freie Güter müssen zwei Bedingungen genügen: Sie müssen in (subjektiv) unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen und ihre Beschaf-fung darf keine Mühe bereiten.
Grundsätzlich könnte man die zum Leben notwendige Atemluft als „frei" bezeichnen, doch lässt sich andererseits argumentieren, dass Luft ein knappes Gut ist, z.B. in Smog-gefährdeten Großstädten, in Bergwerken oder für Taucher. Ob ein Gut knapp oder frei ist, hängt demnach von den jeweiligen Umständen ab. Geht man einen Schritt zurück, so sind alle Güter, die bei der Betrachtung der Bedürfnis-Güter-Beziehung in Betracht kommen, knappe Güter: Bedürfnisse entstehen, weil ein Man-gel empfunden wird, was nichts anderes heißt, als dass ein bestimmtes Gut subjektiv knapp ist.

(Jörn Altmann, Volkswirtschaftslehre, Lucius & Lucius, Stuttgart 1997)


Eine weitere Gütereinteilung lässt sich nach dem Gesichtspunkt des Verwendungs-zwecks der Güter vornehmen, und zwar in Konsumgüter (wie z.B. Kleidung, Nahrung) und Produktionsgüter, auch Produktionsmittel genannt (wie z.B. Kupfererz, Brennstof-fe, Maschinen). Konsumgüter dienen der unmittelbaren Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, während Produktionsgüter zur Produktion anderer Güter eingesetzt wer-den. Sie dienen daher mittelbar dem Ziel der Bedürfnisbefriedigung. Produktionsgü-ter, die eine länger dauernde Nutzung ermöglichen (dauerhafte Produktionsgüter), werden als Investitionsgüter bezeichnet (z. B. Maschinen, Fahrzeuge). Die Einteilung eines Gutes in Konsum- oder Produktionsgut wird nicht durch seine Eigenschaften bedingt, sondern ausschließlich durch seine Verwendung. Die Tiefkühltruhe, die von einem privaten Haushalt genutzt wird, ist in dieser Verwendungsrichtung ein Konsum-gut; die gleiche Tiefkühltruhe, die man in einem Unternehmen zu gewerblichen Zwe-cken einsetzt, ist ein Produktionsgut und wird als solches z.B. vom Finanzamt steuerlich anders behandelt als das Konsumgut Tiefkühltruhe; d.h. es wird steuerlich gegenüber dem Konsumgut begünstigt. Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die in Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter. Verbrauchsgüter sind solche, die nur eine einmalige Nutzung ermöglichen; sie verwandeln sich bei ihrer Verwendung oder werden vernichtet. Man bezeichnet die Verbrauchsgüter auch als nicht dauerhafte Güter und zählt dazu z.B. alle Dienstleistungen, Nahrungs- und Genussmittel, Brenn-stoffe u. a.
Sofern es sich um verschiedenartige Güter handelt, bezeichnet man sie als heterogene, sind sie gleich-artig, als homogene Güter. Heterogene Güter werden oft unter einem Oberbegriff zusammengefasst (Apfel und Kirschen als Obst; Kneifzangen und Sägen als Werkzeug) und dadurch „homogenisiert".
Wenngleich viele Güter in keinem direkten oder indirekten Verhältnis zueinander stehen (z.B. Taschen-lampe und Schere), gibt es dennoch wichtige Beziehungsstrukturen.
So spricht man im Allgemeinen von Komplementärgütern, wenn sich die beiden Güter gegenseitig er-gänzen, die Nutzung des einen Gutes also ohne den Einsatz des anderen Gutes wenig sinnvoll erscheint (z. B. PC und Monitor, Auto und Benzin, Tinte und Füllfederhalter). Sind hingegen beide Güter gegenein-ander austauschbar, so bezeichnet man sie als Substitutionsgüter (z.B. Feuerzeug und Streichhölzer, Schreibmaschine und PC, Brille und Kontaktlinsen).
(Eberhard Boller/Dietmar Schuster, Praxisorientierte Volkswirtschaft, Merkur-Verlag, Rinteln 2001S. 37)


Welche Güter nimmt Hans-Jürgen Klein in Anspruch?

Der Wecker summte, das eingebaute Radio fing an zu spielen. Eigentlich war die Nacht ja kurz gewesen - für den bevorstehenden Tag viel zu kurz. Daran änderte auch die Musik des Radioweckers nichts. Aber es half nichts, Hans-Jürgen Klein muss-te aus den Federn, denn schließlich wollte er seinen neuen Arbeitsplatz den er nach langem Suchen endlich gefunden hatte, nicht gleich am ersten Tag wieder verlieren. [...]
Der Blick in den Kühlschrank ließ Hans-Jürgen stocken. Glaubte er noch vor wenigen Minuten, bei Kaffee und Zeitung ausgiebig frühstücken zu können, sah er nun, dass der Kühlschrank zwar nicht ganz und gar leer, aber doch nur mit den allernotwen-digsten Lebensmitteln bestückt war. Es wurde also dringend Zeit, die Vorräte wieder aufzufrischen. Aber davon hatte er jetzt auch nichts. Hauptsache, das Geld stimmt am Monatsende, dachte sich Hans-Jürgen, als er endlich die Tür seines kleinen Zim-mers hinter sich zuzog und an den Bus rannte. Sein kleiner Wagen stand in der Gara-ge, es hatte gar keinen Zweck, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, denn die Suche nach einem Parkplatz dauerte oft mehr als eine halbe Stunde. Besonders morgens wurden Bus und U-Bahn von sehr vielen Personen benutzt, die wahrscheinlich alle so dachten wie er.
Auch die im Sommer geplante Urlaubsreise wollte Hans-Jürgen Klein entweder mit der Bahn oder per Flugzeug antreten. Schließlich wollte er sich ja erholen und nicht abgearbeiteter zurückkommen, als er vor Antritt der Reise war.
Dann kam der Bus, und Hans-Jürgen fuhr zur Arbeit. Es lief an diesem ersten Tag auch alles ganz gut, aber trotzdem war es ziemlich anstrengend. Bevor er abends wieder nach Hause fuhr, besorgte er sich deshalb beim Einkaufen auch gleich ein paar Fla-schen Bier. Ein Feierabend ohne Bier und Fernsehen war für ihn nicht vorstellbar. Ab und zu lud er seine Freundin zum Essen ein, aber heute war Hans-Jürgen froh, als der Fernsehkrimi um Viertel nach acht anfing und er um zehn Uhr ins Bett gehen konnte. Wer weiß, was morgen alles auf ihn wartete!

(Roland Lötzerich/Peter Schneider/Manfred Zindel, Unterrichtshilfen Wirtschaft, Winklers Gebrüder Grimm, Darmstadt 1996, S. 317

1. Entwerfen Sie eine Übersicht, die vom Obergriff Güter ausgeht und die be-griffliche Unterscheidung des Begriffes verdeutlicht!
2. Was meint der Autor mit der Aussage, dass die Knappheit eines Gutes eine
subjektive bzw. relative Knappheit ist?
3. Wann wird ein Produktionsgut zum Investitionsgut?
4. Unterscheiden Sie anhand eigener Beispiele homogene und heterogene
Güter sowie Komplementär- und Substitutionsgüter!
5. Überlegen Sie was mit der Unterscheidung von Gütern in private und
öffentliche gemeint sein kann!
6. Wie hat sich nach dem Schaubild zum Bruttoinlandprodukt der Anteil der
Dienstleistungen verändert. Wie erklären Sie diese Entwicklung?



so viel spaß beim Hausaufgaben machen lg. nicole
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